Iran

Iran 667 1000 Michael

Der Start ist leider etwas verwirrend. Ich werde zu unterschiedlichen schlangen gleitet und mein Pass wird mehrfach inspiziert und herumgereicht. Die Grenzbeamten sind aber freundlich und geben mir auch noch Tipps zu Reiseroute. Am Ausgang stürzen sich Taxifahrer und Geldwechsler wie Geier auf mich. Bis ich einen vernünftigen Wechselkurs bekomme muss ich lange verhandeln. 1USD entspricht 32.650 Rials. Die Iraner sprechen aber von 3.265 Toman. Und weil unter 1.000 Toman eh nichts geht sprechen sie auch gerne nur von 1 Toman wenn sie  1.000 Toman meinen. Im Gegensatz zu Usbekistan gibt es aber wenigstens dem Kurs angemessene Scheine von bis zu 1.000.000 Rial

In meinem anschließenden shared Taxi sitzt auch Saman ein junger Soldat der gerade seinen Dienst beendet hat. Bereits nach 15 Minuten im Taxi verkündet er „I love you“ ich kann mir, dass nur mit seinem sehr begrenzten englischen Wortschatz erklären auch mit dem Google Translator kommt er nicht klar. Seine Gesellschaft bis Rasht schätze ich sehr. Er bringt mich zum besten Hotel am Platz in der Annahme ich würde nach soetwas suchen. Aber bei 130USD pro Nacht verzichte ich auf den angebotenen Rabatt und ziehe weiter nach Qazvin.

Meine Unterkunft in Qazvin ist schäbig und das man im Iran seinen Pass hinterlegen muss widerstrebt mir zutiefst. Auch eine SIM-Karte zu beschaffen gestaltet sich komplizierter als nötig und nach wenigen Highlights (Chehel Sotun Palast, Bad Museum von Ghajar) verlasse ich Qazvin genervt Richtung Hamadan.

Bei Winer im Amaday Hostel fühle ich mich dagegen sehr wohl und bleibe 2 Tage. Die Gespräche mit ihr, Urscha und Andrey einem älterne Ehepaar aus Slowenien bereiten mir sehr viel Freude. Als Winer mit das Kompliment macht ich wäre sehr weise fühle ich mich geschmeichtel komme mir aber auch irgendwie alt vor. Mein Ausflug mit Andrew einem Backpacker aus Australien macht auch meinen zweiten Tag kurzweilig. Am Ganjnameh Wasserfall lehnen wir danken das Schischa Angbot ab. Die Jungs sehen so verdächtig entspannt aus das uns das Risiko zu groß ist.

Wir werden auch sonst regelmäßig angesprochen die Menschen freuen sich über und wir werden fast ununterbrochen willkommen geheißen. Das setzt sich auch so in meiner nächsten Station Teheran fort. Die Freundlichkeit der Iraner steht im krassen Gegensatz zu der Propaganda gegen die USA, Saudi Arabien und Israel. Der Anblick dieser dummen Plakate wirkt abstoßend auf mich und, dass sie toleriert werden macht es mir schwerer die Freundlichkeit der Iraner zu glauben. Den Ariervergleich zwischen dem Iran und Deutschland stellt aber ein zugewanderter Aserbaidschaner an. Mit dem dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte positiv konfrontiert zu werden ist keine schöne Erfahrung. Meine neue Reisegruppe mit Rose aus Finnland, Eeke aus den Niederlanden, Tom aus Australien und Antti ebenfalls aus Finnland lenkt mich aber gut ab. Wir haben sehr viel Spaß zusammen und ich bin besonders den Jungs sehr dankbar dafür das sie mir die Gedanken um Ziele und Transport abgenommen haben. Als Highlights kann ich die Darband Schlucht, den Golestan Palast, ein Kunstmuseum, den Bazar und die ehemalische US Botschaft nennen. Besonders die Rückfahrt aus der Darband Schlucht war speziell. Unser inoffizieller Taxifahrer hatte ein dringendes Bedürfnis uns gut zu unterhalten und dreht die Musik soweit auf das ich mir mit meinen Ohrstöpseln helfen musste. Auch die Kunstausstellung der Iranischen Löwen war gewöhnungsbedürftig. Die Titel „Lion and Man“, „Lion and Sword“, „Striped Lion“ brennen sich in den Kopf und mit der Darstellung „Lion and Pipe“ ist der Tiefpunkt erreicht. Es war wirklich nur ein Rohr und ein Löwe weiter Erklärungen fehlten. Vom Sightseeing habe ich dann wirklich genug und genieße den letzten Abend auf dem Dach des Hostels mit den anderen Backpackern. Meinen Flug verschlafe ich weitgehend. Im Auto meines Vaters ereilt mich dann die letzte schlechte Nachricht der Reise. Während ich weg war musste unsere Katze eingeschläfert werden, dass es die erste Woche zuhause nur regnet wird zu Nebensache. Ein Ende wie im schlechten Film und zum ersten Mal bin ich kein bisschen glücklich wieder zu Hause zu sein.

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