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„Deine Kamera macht aber tolle Bilder“ Dieses Kompliment hat jeder Amateur oder Profifotograf schon einmal gehört und alle hassen es. Es gibt keine pauschalen Regeln für gute Bilder, aber zumindest erleichtern die drei Nachfolgenden zu lernen wie man eben Solche macht.

  1. Deine Ausrüstung muss nicht perfekt sein, sie muss dabei sein und dir Spaß machen. Hast du Spaß, haben auch die Menschen in deinen Bildern Spaß und lassen sich anstecken. Hast du Spaß probierst du mehr und nur durch probieren lernst du wie deine Bilder wirken.
  2. Denke vor du auslöst über Bildausschnitt und Position der Objekte im Bild nach. Beides bestimmt maßgeblich die Wirkung des Bilds. Ein gutes Bild ist wie ein Kunstwerk und lenkt den Blick des Betrachters von einem Detail zum Nächsten.
  3. Nimm dir die Zeit deine Bilder zu bearbeiten. Während der Bearbeitung denkst du nochmal über die Wirkung deiner Bilder nach und du stellst fest, dass ein anderer Ausschnitt oder eine andere Anordnung die Wirkung verbessert hätte und beim nächsten Mal weißt du das. Spätestens beim Nachbearbeiten merkst du auch das man sich die Bilder an denen man keinen Spaß hatte auch gleich sparen kann.

Falls du also aktuell nur mit dem Handy oder einer billigen kompakten Kamera fotografierst lies ruhig trotzdem weiter. Fast alles kannst du auch damit umsetzen und kannst dich dann leichter entscheiden ob eine bessere Kamera für dich sinnvoll ist.

Die zweite Regel ist natürlich etwas abstrakt, sie ist aber die Wichtigste die beste Kamera lichtet nur ab worauf sie gerichtet wird und auch in der Nachbearbeitung könnt ihr nicht herzaubern was nicht abgelichtet wurde. Es gibt tolle Literatur zum Thema Bildgestaltung in denen auch tolle Bilder enthalten sind um zu verstehen was gemeint ist. Ein paar meiner Bilder habe ich ähnlich aufbereitet um euch einen Eindruck zu geben worum es geht. Lernen kann man das aber nur mit Übung und Selbstreflektion weshalb die dritte Regel so wichtig ist. Was mir immer hilft um ein Bild zu analysieren ist die Augen zu schließen und darauf zu achten wie mein Blick nach dem öffnen durch das Bild schweift. Selbst wenn man das Bild schon kennt ergeben sich bei mehreren Versuchen oft unterschiedliche Blickwege. Das klingt wenn man sich noch nie damit befasst hat sehr schwierig, mit etwas Übung wird es aber schnell intuitiv.

Vorzugsrichtungen

Menschen, Fahrzeuge, Tiere und viele andere Objekte haben eine Vorzugsrichtung.  In dieser Vorzugsrichtung braucht das Bild Raum. In dieser Vorzugsrichtung will man die Szene betrachten. Ziel ist es den Blick des Betrachters möglichst lange im Bild zu halten und seinen Blick nicht aus dem Bild zu lenken.

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Negativbeispiel

Der Blick folgt dem kurzen Weg und der Fahrtrichtung des Motorrads. Schwups ist man aus dem Bild und verpaßt die atemberaubende Landschaft daneben.

Besser wäre es gewesen das Motorrad mit Blick zur Landschaft im Bild zu platzieren um die Linie des Weges brechen und den Blick ins Zentrum zu lenken.

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Positivbeispiel

Wieder folgt der Blick intuitiv der Linie die der Weg zeichnet in der Vorzugsrichtung des Motorrads. Der Blick schweift durch das Bild als wäre man selbst auf diesem Weg gefahren. Brilliantes Bild von Oliver.

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Negativbeispiel

Wieder folgt der Blick intuitiv der Vorzugsrichtung des Fahrzeugs und der Piste. Erst nach dem man aus dem Bild geflogen ist bemerkt man den blauen Himmel und die Wüstenlandschaft.
Besser wäre das Auto am linken Bildrand platziert gewesen, der Bildausschnitt etwas weiter Links damit die Dünen weiter zu sehen sind und die Horizontlinie hätte tiefer oder deutlich höher harmonischer gewirkt .

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Positivbeispiel

Das Hauptseil oder der Boden der Hängebrücke führen den Blick zum eigentlichen Bildobjekt. Jetzt dominiert dessen Vorzugsrichtung und der Blick folgt dem Verlauf der wackligen Brücke.

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Negativbeispiel

Der vordere Vogel der das Brot ergattert hat prallt förmlich vom Bildrand ab. Wären der Verfolger und die zwei Enten im unteren rechten Eck wäre es ein viel schöneres Bild dieser Verfolgungsjagd.

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Positivbeispiel

Wie erwähnt haben auch Objekte eine Vorzugsrichtung. Diese Bank lädt mit ihrem Ausblick förmlich zu einer Pause im Schatten ein.

Bildbereiche

Linien, Flächen und starke Kontraste können euer Bild in Bereiche unterteilen. Die häufigste Unterteilung definiert die die Horizontlinie mit den Bereichen Himmel und Landschaft. Sind diese ausgeglichen wirkt das Bild ruhig und eher langweilig. Positioniert ihr diese etwa in einem 2/3 zu 1/3 Verhältnis wirkt das Bild sehr harmonisch und angenehm. Dagegen könnt ihr mit einem Verhältnis von 1/6 zu 5/6 eher Spannung erzeugen weil ihr dem Betrachter weite Teile eines Bereichs vorenthaltet. Über Bereiche kann dem Betrachter aber auch ermöglicht werden sich das Bild Stück für Stück zu erschließen.

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Positivbeispiel

Die Horizont Line ist sehr weit oben angesetzt. Der Vordergrund ist dominant und spiegelt gut die Weite der Wüstenlandschaft wieder. Der einzelne Baum wirkt verloren am rechten Bildrand und verstärkt die Stimmung der Ödnis.

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Negativbeispiel

Ein ähnlicher Effekt stellt sich zwar auch ein wenn man beim gleichen Objektiv die Horizontlinie tief legt allerdings wirkt die Landschaft aufgrund des jetzt blauen Himmels bei weitem nicht mehr so öde wie zuvor. In beiden Bildern seht ihr leicht gedunkelte Ecken die als Vignettierung bezeichnet werden. Diese treten im Weitwinkelbereich mit kleiner Brennweite am häufigsten auf und können oft mit einem größeren Blendenwert vermieden werden. Sie können auch das Ergebnis von montierten Filtern sein z.B. der UV-Filter der gerne zum Objektivschutz verwendet wird.

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Positivbeispiel

Zwischen Himmel, Gebäude und Park im Vorderrgrund ist der Kontrast sehr stark. Dominant ist wie erwünscht das Registon Ensemble. Hat man diesen erkundet folgt der Blick den Wegen des Parks oder dem wunderbaren Farbverlauf des Himmels. In solchen Bildern ist man bei der Nachbearbeitung oft in Versuchung alles ähnlich hell zu gestalten z.b. hätte man die Wiese durchaus wieder grün machen können die Wirkung des Bilds wäre dann aber verloren.

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Negativbeispiel

Wieder teilt der Kontrast das Bild in drei Ebenen. Einen Nachthimmel in dunklem blau. Den schillernden Streifen des Sonnenuntergangs der die Bergsiloutte betont und die nachts tiefschwarze Wüste. Die nur vom Licht der Campingleuchte erhellt wird. Die Stimmung mitten in der Wüste zu campen hätte aber besser eingefangen werden können wenn die Horizontlinie etwas höher liegt.

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Positivbeispiel

Trennendes Element ist hier der Fluß aber auch die Farbkontraste geben diesem Bild mehrere Ebenen. Zuerst binden einen die knallroten Mohnblumen in die rechte Bildecke, beim Blick über den Fluß erkundet man den Strand nach Treibholz und folgt dann dem weiteren Verlauf und kann sich dann nicht zwischen den Bäumen dem Himmel oder der Bergsiloutte enscheiden. Muss man aber auch nicht.

Perspektive

Ungewöhnliche Perspektiven können völlig banales spannend wirken lassen. Wird ein Bild auf unserer üblichen Augenhöhe von ca. 1,6-1,8m aufgenommen muss im Bild etwas geboten sein sonst lohnt sich das abdrücken nicht.

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Negativbeispiel

Die faszination die ich für dieses Mazedonische Kreissägenauto empfunden habe konnten die Bilder nicht ausdrücken. Aufrecht stehend direkt davor aufgenommen erfüllen sie nur einen dokumentatorischen Zweck.

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Positivbeispiel

Die Welt aus Sicht eines Steins am Wegrand. Die Reifenspur im Sand mit sovielen Details wirkt viel interessanter. Entlang des verursachenden Reifens schraubt sich der Blick nach oben und entdeckt entweder den Himmel rechts oder folgt der Straße links aus dem Bild.

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Negativbeispiel

Derselbe Fehler wie mit dem Kreissägenauto. Besser wäre es gewesen jemanden für einen besseren Größenbezug vor die Fahrertür zu stellen. Das Bild hätte man auf der Ebene des Stoßfängers vom Boden gemacht und die Reifen sowie die Höherlegung hätten noch gigantischer gewirkt.

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Positivbeispiel

Das Bild ruft förmlich „Achtung ich komme, weg mit dir sonst überrolle ich dich!“ Dabei ist es ein banaler kleiner Hügel. Etwas tiefer aufgenommen und mit dem Auto ein paar cm weiter vorn hätte es noch besser gewirkt.

Wer sich noch tiefer mit dem Thema Bildgestaltung befassen möchte kann sich z.B. Das Buch „Das Foto“ (ISBN 9 783933 131799) von Harald Mante kaufen. Es ist unglaublich zäh zu lesen und die künstlerische Note geht einem Pragmatiker wie mir ziemlich auf die Nerven. Die tollen Beispielbilder machen aber die eigentlich Aussage immer gut verständlich. Leider habe ich kein zweites Buch zum Thema gelesen und kann somit nichtmal ein Weiteres nennen.

Stark vereinfacht gesagt brennt das Licht beim Fotografieren durch ein Loch (die Blende) das Bild auf ein Medium bzw. den Sensor. Was dabei rauskommt wird von 3 Parametern bestimmt, dem Blendenwert, die Belichtungszeit und die ISO Empfindlichkeit. Im Automatikmodus stellt die Kamera alle diese Werte so, das meistens ein befriedigendes aber kein besonderes Bild herauskommt. Sobald man also das Thema Bildgestaltung beherrscht ist es wichtig zu verstehen was diese Werte für eure Bilder bedeuten.

Kleine Blendenwerte wie z.B. F1.0 – F3.5 ermöglichen das viel Licht in die Kamera kommt und es können auch bei wenig Licht noch schöne Aufnahmen gemacht werden. Ein kleiner Blendenwert bewirkt aber auch, dass ein Bild nur in einem kleinen Bereich scharf wird. Um ein schönes Bokeh (die Unschärfe um ein zentrales Bildelement) bei Porträts zu erreichen ist das z.B. toll für Gruppenaufnahmen eher nicht. Für diesen Zweck sind große Blendenwerte erforderlich F14-22 weil damit eher das gesamt Bild scharf wird. Leider führt, dass dann aber dazu dass weniger Licht auf den Sensor kommt und die Verschlusszeit länger wird. Mit langen Verschlusszeiten (ab dem angezeigten Wert 30 = 1/30s) ist die Aufnahme schnell verwackelt und Bewegungen werden unscharf. Darin nur einen Nachteil zu sehen ist falsch in Kombination mit Stativ kann man mit langen Verschlusszeiten (ab dem angezeigten Wert 1‘ = 1s) auch schöne Effekte erzielen (Wasser glätten, bewegte Objekte entfernen, Lichtspuren erzeugen uvm.).  Will man aber bewegte Objekte scharf einfangen benötigt man kurze Verschlusszeiten (ab dem angezeigten Wert 150 = 1/150s). Diese kann man erreichen in dem man die ISO Empfindlichkeit (Standard ist meist ISO 100) erhöht. Die meisten Kameras beginnen aber bei hohen ISO Werten (ab ISO 3200) deutlich zu rauschen und das meist umso stärker je kleiner ihr Bildsensor ist. Aus diesem Grund sind große Spiegelreflexkameras, in denen die großen Vollformat und APS-C Sensoren eingesetzt werden, bei schlechtem Licht gegenüber Handy und Kompaktkameras im Vorteil. Bei guten Lichtverhältnissen merkt man aber oft kaum einen Unterschied. Der Automatikmodus jongliert also immer die 3 Werte Blendenwert, Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit so, dass meistens ein brauchbarer Kompromiss herauskommt. Speziell wenn dich deine Kamera vor über oder unterblichteten Bereichen warnt wird dir auffallen wie oft sie dabei aber falsch liegt. Dann nutze ich gerne die Belichtungskorrektur. Korrigiert ihr in Richtung mehr oder weniger Licht wird über die freien Parameter des gewählten Kameramodi das Bild aufgehellt bzw. abgedunkelt. Grundsätzlich kann man an fast jeder auch an Handykameras diese Parameter manuell verstellen. Professionellere Kameras machen den Einstellvorgang aber durch zusätzliche Knöpfe oft leichter.

Ignoriert habe ich jetzt die Brennweite deren Änderung den „Zoom“ ermöglicht. Die Standardobjektive lassen sich meist in einer Vergrößerung von 1-3 verstellen => 3fach Zoom. Reiseobjektive schaffen es ähnlich wie die sogenannten Superzooms oder Megazoom Kameras auf Zoomfaktoren von 10-20. Mit großen Zoomfaktoren sind aber Nachteile in Bezug auf Bildschärfe und Blende verbunden. Besonders deutlich sieht man, dass bei Festbrennweiten die meist mit Blende F1.0-1,8 gebaut werden. Während man kaum ein Reiseobjektiv findet dessen kleinster Blendenwert nicht bei F3.5 beginnt und sich je nach Zoomstufe auf F6.3 verschlechtert. Hierin liegt auch der eigentliche Grund warum es Systemkameras mit Wechselobjektiven gibt. Bauartbedingt macht jedes Objektiv irgendwo Kompromisse.

Liebe Profis, mir ist bewusst dass ich viel pauschalisiert und vereinfacht habe. Mir war es wichtiger Anfängern und Handyfotografen nahezubringen warum es reizvoll ist überhaupt an diesen Parametern zu spielen.  Wer sich mit der kompletten Theorie befassen möchte findet dafür ohnehin bessere Webseiten bzw. sollte sich eher Fachbüchern oder einem Buch zu seiner Kamera widmen. Ich habe zu meiner Olympus das Buch „Kreativ Fotografieren mit Olympus OM-D E-M1“ (ISBN 9 783864 901713) von Markus Wäger gewählt und kann es nur wärmstens empfehlen. Markus Wäger hat auch zu anderen Kameras und Themen Bücher verfasst. Sein „Die kreative Fotoschule“ (ISBN 9 783836 234658) ist für Neueinsteiger sicher ein sehr interessantes Buch in dem von der Kamerawahl bis Bildbearbeitung alles grob angeschnitten wird.

Tiefenschärfe und Bokeh

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Großer Blendenwert => hohe Tiefenschärfe

Großer Blendenwert bedeutet die Blende bzw. die Öffnung für das Licht wird kleiner. Es kann weniger Licht hinein dafür sind aber alle Bildebenen scharf. Die Objektive im Vordergrund, Der Schriftzug am Helm, die Schrift auf der Jacke. Entscheidend für den Effekt im Beispiel ist die Blende von F22 die Sekundärparameter Verschlusszeit 25s und ISO200 könnte man auch die Automatik einstellen lassen => Blendenvorwahl (Buchstabe A auf dem Modusrad)

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mittlerer Blendenwert => mittlere Tiefenschärfe

Verringert man den Blendenwert kann man beobachten wie die Tiefenschärfe weniger wird. D.h. in den hinteren Bildebenen werden die Schriftzüge auf Helm und Jacke unscharf die mittlere Ebene des großen Teleobjektivs und des kleinen Pancakes kann man noch erkennen. Die Parameter sind Blende F5.6, Verschlusszeit 1,6s und ISO200. Weil es statische Objekte sind und ich ohnehin ein Stativ nutzen musste habe ich den ISO Wert festgehalten. Der Sprung der Verschlusszeit von 25s auf 1.6s zeigt wie stark der Lichteinfall von der Blende abhängt.

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kleiner Blendenwert => wenig Tiefenschärfe

Kleine Blendenwerte sind zweischneidig. Man erkennt deutlich das nur noch das Weitwinkelobjektiv ganz vorne scharf ist. Gleichzeitig wirkt es aber vom Hintergrund erhaben, man spricht vom Freistellen, der Hintergrund wird zum Bokeh. Die Parameter sind Blende F1.8, Verschlusszeit 1/6s und ISO200. Fotografiert man im Automatikmodus wird die Kamera bei schlechtem Licht die Blendenwerte so niedrig wie möglich einstellen um das Rauschen der hohen ISO Werte zu vermeiden. D.h im Umkehrschluss ihr müsst besser auf den korrekten Fokuspunkt achten als bei gutem Licht. Bei gutem Licht tendiert eine Automatik zu großen Blendenwerten um die Fokusfehler des Autofokus besser zu vertuschen.

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kleiner Blendenwert => wenig Tiefenschärfe

Das Bokeh hängt aber nicht vom Blendenwert allein ab. Je weiter Hintergrund und das freizustellende Objekt voneinander entfernt sind umso stärker der Effekt und umso größer kann der Blendenwert sein. Praktisch nutzen läßt sich das aber eigentlich nur mit Festbrennweiten oder hochwertigen Zoomobjektiven die kleinere Blendenwerte als F2.8 aufweisen. Ist im Hintergrund noch eine tolle Beleuchtung wie im Beispiel entstehen auch noch Unschärfekreise. Die Parameter sind Blende F1.8, Verschlusszeit 1/100s und ISO800.

Lang- und Kurzzeitbelichtung

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Kurzzeitbelichtung

Mit kurzen Belichtungszeiten lassen sich Bewegungen einfrieren. Alles was in Richtung Action- und Sportfotografie geht kommt um kurze Belichtungszeiten nicht herum. Am einfachsten erreicht man hier gute Resultate in dem man in der Programmautomatik den Isowert hochdreht. Entscheidend für den Effekt im Beispiel ist die Länge der Verschlusszeit 1/500 die Sekundärparameter Blende F4 und ISO1600 kann man auch die Automatik einstellen lassen => Zeitvorwahl (Buchstabe S=shutter speed oder T=time value auf dem Modusrad)

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Langzeitbelichtung

Mit langen Belichtungszeiten lassen sich Bewegungen verwischen was deutlich mehr Effekte erlaubt. Man kann Lichter in Linien verwandeln, bewegte Objekte in einem Bild einfach ignorieren oder wie im Bild wasser seidig machen. Entscheidend für den Effekt im Beispiel ist die Länge der Verschlusszeit 1/1.6 die Sekundärparameter Blende F22 und ISO100 kann man auch die Automatik einstellen lassen => Zeitvorwahl (Buchstabe S=shutter speed oder T=time value auf dem Modusrad)

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Langzeitbelichtung mit ND-Filter

Während das letzte Beispiel noch ohne Hilfsmittel gemacht wurde kam bei den nächsten beiden ein ND-Filter zum Einsatz. Im Prinzip ist der Filter eine Sonnenbrille für die Kamera und läßt weniger Licht hinein. Die Filter werden mit dem Faktor angegeben um den sie die Verschlusszeit verlängern. Mit den Parametern des Beispiels Verschlusszeit 10s, Blende F22 und ISO100 habe ich vermutlich einen ND64 Filter verwendet. D.h. die Verschlusszeit wird um das 64fache verlängert.

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Langzeitbelichtung mit ND-Filter

Das Hilfsmittel Stativ versteht sich bei solch langen Verschlusszeiten natürlich von selbst. Oft kann man aber auch die Kamera irgendwo direkt platzieren und anstatt mit dem beliebten „Bohnensack“ mit Gepäckstücken (Kleidung, Kameragurte etc.) stabilisieren. Mit den Parametern des Beispiels Verschlusszeit 2s, Blende F13 und ISO100 habe ich vermutlich einen ND8 Filter verwendet. D.h. die Verschlusszeit wird um das 8fache verlängert.

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Langzeitbelichtung Nachts

Was normal der Feind des Fotografen ist, ist jetzt sein Freund, die Dunkelheit. Außer Stativ benötigt man kein Hilfsmittel um diese Bilder zu machen. Bei vorbeifahrenden Objekten wie diesem Bus braucht man aber viel Glück und Übung um die Parameter richtig einzustellen. Die Geschwindigkeit der Bewegung ist entscheidend für die Länge der Verschlusszeit. Im Beispiel sind die Parameter Verschlusszeit 2,5s, Blende F3,5 und ISO100

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Langzeitbelichtung Nachts

Wen ihr die Geschwindigkeit der Bewegung beeinflußen bzw. die Bewegung wiederholen könnt wird das Parametrieren natürlich einfacher. In einer Gruppe macht das dafür aber auch mehr Spaß. Den gleichen Effekt könnt ihr mit jedem beliebigen Leuchtmittel erzeugen. Im Beispiel sind die Parameter Verschlusszeit 4s, Blende F4 und ISO400

Nachbearbeitung braucht es nur wenn man nicht fotografieren kann, sie verfälscht die Realität und braucht extrem viel Zeit. Es gibt viele Argumente gegen Nachbearbeitung aber Fakt ist das sie unter Profis völlig normal ist. Auch früher zu Zeiten der analogen Fotografie wurde mit unterschiedlichen Entwicklungsmethoden z.B. chemisch nachbearbeitet. Es gibt Situationen die nie ideal oder nur mit Hilfsmitteln ideal aufgenommen werden können. Beispiele sind Mischlichtsituationen mit Blitz und Beleuchtung, Lichtunterschiede zwischen Himmel und Landschaft, die Sonne die zwischen den Objekten durchblitzt. Objektiv und Sensor können schmutzig werden und man kann sie nicht immer sofort reinigen. Es ist auch schlicht schade wenn wegen kleiner Fehler wie ein schiefer Horizont ein ansonsten gutes Bild dahin ist. Beim zweiten Blick ergibt sich auch oft nochmal ein neuer Bildausschnitt. Es lohnt sich also sich mit dem Thema zu befassen. Mit darauf spezialisierten Tools wie z.B. Adobe Lightroom dauert das auch gar nicht sooo lange.

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Ungünstige Lichtverhältnisse

Über die Belichtungskorrektur wurde verhindert das der Himmel völlig überbelichtetet wurde. Das Farbspektrum des Sonnenuntergangs konnte aber nicht richtig aufgenommen werden weil dann der Vordergrund unterbelichtet gewesen wäre. In solchen Situationen kann man auch Grauverlaufsfilter bei der Aufnahme einsetzen. Der Horizont wird durch den Filter abgedunkelt und die Belichtung wird homogener.

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Ungünstige Lichtverhältnisse

In der Nachbearbeitung kann man dann die Lichter abdunkeln und die Tiefen aufhellen. Grundsätzlich gilt überbelichtete Bereiche sind schlimmer als unterbelichtete weil sie nur weiß sind. Unterbelichtete Bereiche neigen dagegen zum Rauschen und sind nur in den seltensten Fällen komplett schwarz.

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Ungünstige Lichtverhältnisse

Direkt gegen die Sonne zu fotografieren führt ohne Bearbeitung eigentlich fast nie zu guten Ergebnisse. Die Belichtungskorrektur ist hier ein Kompromiss. Es ist unmöglich die Sonne selbst nicht überzubelichten. Trotzdem sollte man die Belichtungskorrektur soweit herunterdrehen, dass sie die Form eines möglichst kleinen Kreises annimmt ohne die dunklen Bereiche zu unterbelichten. Das ist Cate bei diesem Bild gut gelungen.

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Ungünstige Lichtverhältnisse

Erst in der Nachbearbeitung kann man erkennen warum sie das Bild überhaupt gemacht hat. Eine wunderschöne Szene die man mit klassischen Mitteln wie Filter oder Blitz wahrscheinlich nie erreicht hätte.

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Falscher Bildausschnitt

Es passiert extrem schnell das man einen Bildausschnitt falsch wählt wen man wie im Beispiel Fotos hektisch schießt.

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Falscher Bildausschnitt

Zugunsten der Bildqualität ist es zwar nicht der ideale Bildausschnitt aber immerhin ist es jetzt trotzdem noch ein tolles Foto.

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Schmutz

Während meiner ganzen Ostsee Tour hatte ich eine Verschmutzung auf dem Bildsensor. Für mich ein völlig neues Problem und ich hatte dementsprechend nichts dabei um den Sensor zu reinigen geschweige den eine Ahnung wie man das macht. Den hässlichen Punkt rechts oben im Bild kann man aber auch komfortabel in der Nachbearbeitung entfernen.

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Schmutz

Es gibt dazu spezielle Reparaturpinsel oder den klassischen Kopierstempel. Je weniger Muster der betroffene Bereich hat umso einfacher. Ist der Bereich stark gemustert fallen aber solche Fehler auch seltener auf.

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Weißabgleich

So schön bunte Partybeleuchtung auch ist zum Fotografieren ist sie ein Graus. Klar hätte man vor jedem Bild mit einer Weißabgleichskarte die Einstellung prüfen können aber wieviele tolle Bilder hätte man in der Zeit verpaßt?

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Weißabgleich

Mit etwas probieren ist der Weißabgleich vielleicht nicht 100% perfekt aber zumindest sehen die Farben wieder einigermaßen natürlich aus.

Es gibt noch viele weitere Beispiele häufige lösbare Probleme sind auch die Chromatische Aberration oder rote Augen. Die Auflistung soll aber auch nicht vollständig sein sondern nur einen Eindruck vermitteln was möglich ist und welche doch sehr häufigen Probleme gelöst werden können. Der wichtigste Aspekt in meinen Augen bleibt sowieso die damit verbundene Selbstreflektion und damit der Fortschritt in der Bildgestaltung. Wer jetzt Lust hat sich mit Nachbearbeitung zu befassen sollte zuerst seine Kamera umstellen, damit die Bilder im jeweiligen RAW Format gespeichert werden. Mit JPEG geht das zwar auch aber bei weitem nicht so gut. Bezüglich der Software habe ich nichts außer Lightroom versucht und kann somit wenig zu den Alternativen sagen. Mit den Suchbegriffen „Lightroom alternativen“ werdet ihr aber sicher besser beraten. Die Bedienung lässt sich leicht erlernen es gibt unzählige Tutorials für jeden Fall bei Youtube. Eventuell folgt hier später noch ein Video wie ich meine Bilder typischerweise bearbeite.

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