Aserbaidschan

Aserbaidschan 1000 667 Michael

Mitten in der Nacht legt die Fähre in Alat. 70km südlich von Baku an. Keine Unterkünfte kein Platz zum Zelten. Steve und Gilly beeindrucken mich als sie sämtliche Backpacker in den LKW packen und wir alle spontan zu den Schlammvulkanen fahren.  Der bevorstehende Abschied trübt meine Stimmung, Richtung Iran reist außer mir niemand. Zuerst trenne ich mich von Cate die in Baku auf die Teile für die Kupplung warten wird, dann von den Snaiths. Alisha hat noch ein Freundschaftsband in meiner Kameratasche versteckt. Als ich es finde bin ich sehr gerührt und muss mir die Tränen verkneifen. Alle fünf werde ich sehr vermissen.

Milos ein junger Pole starte zumindest an der gleichen Kreuzung wie ich. Er gibt mir noch einen kurzen Crashkurs im per Anhalter fahren und dann ist er auch schon weg. Kurze Zeit später habe ich Glück. Salyan, Billasuvar heißen meine ersten Stationen die Fahrt Masalli hält dann ein paar Überraschungen bereit. In der Pause werde ich zum Tee eingeladen und die gute Stimmung wird durch einen Hitlergruß abrupt zerstört. Der kleine Junge neben mir im Taxi bereitet mir mehr Freude. Er ist sichtlich neugierig auf den Fremden und mit ein paar Bildern auf meinem Handy, kann ich ihm eine kleine Freude machen. Auf der Suche nach Wifi lande ich in einem Cafe in dem mir sofort der Zugang für das private Netzwerk eingerichtet wird. Mein Essen darf ich auch nicht bezahlen und werde von den Jungs mit live Gesang unterhalten. Das kuriose Erlebnis endet bald und ich breche nach Lankaran auf. Mein Ziel ist der Strand und den restlichen Schnaps loswerden. Im Iran ist der nicht erwünscht und die Post weigert sich ihn zu verschicken. Mit einer Flasche Cognac und einer Flasche Wodka bin ich am Strand auch nicht lange allein. Ibrahim ist der erste der sich traut um einen Schluck zu bitten.  Er und seine Freunde sind mir sehr sympatisch und wir haben einen sehr schönen Abend. Glücklicherweise gelingt es ihnen mich ans Hotel zu bringen obwohl ich nicht mal mehr dessen Namen weiß.

Am nächsten Morgen wird mir klar ich habe meinen Notizblock und mein Handy verloren. Auf Empfehlung der Rezeption gehe ich zur Polizei bei der mir Sahbala bereitwillig weiterhilft.  Wir folgend den Spuren des Vortags und am Strand wartet Ibrahim bereits mit meinem Handy. Ich bin unglaublich erleichtert und verbringe noch etwas Zeit bei ihm. Die anschließenden Wangenküsse verlangen mir zwar etwas Überwindung ab aber man ist ja Gast einer anderen Kultur.  Für den Rest des Tags ist Erholung angesagt. Mehr als ein wenig am  Tagebuch schreiben und noch Alishas Armband anbringen ist nicht drin. Am nächsten Tag reise ich weiter in den Iran.

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