Vogesen 2013

Grünschnabel im Grünen

Nach dem Endurotraining waren die Vogesen mein erstes Reiseziel. Komplett grün hinter den Ohren bin ich losgezogen und hab auch in der kurzen Zeit einiges erlebt.

Am ersten Tag habe ich mich mit Steven getroffen den ich vom Endurotraining kannte. Er hatte kurz davor die geführte Tour bei Stehlin Motorradtraining mitgemacht, bei denen wir auch beide das Training absolivert hatte. Steven hat mich zur B&B Unterkunft geführt die sie auch auf der geführten Tour nutzten. Vom Gepäck befreit sind wir noch eine kurze Zeit gemeinsam gefahren bis Steven Richtung Heimat aufbrechen musste. Das suchen nach Pfaden war schon gemeinsam mühselig. Mit Stevens Montana allerdings etwas einfacher als mit meinem GPSMap62. Beeindruckt hat mich ein Hofhund den ich aufgeschreckt hatte als ich aus einem Feldweg herausknatterte. Nicht nur das er mich zum Anhalten Zwang er hatte mich auch schneller am Bein gepackt als ich realisiert hatte, dass er nicht mehr vor meinem Vorderrad ist.

Der Zweite Tag war etwas anstrengender weil mit Gepäck. Die selbst gebastelte Gepäckplatte funktionierte zwar aber ein einfaches Niederzurren ohne fixe Befestigungspunkte entpuppte sich schnell als doofe Idee. Ständig musste ich halten um das Gepäck wieder ordentlich zu verzurren. Am Ende des Tages kommtierte der Campingplatzbetreiber mit einem Breiten Grinsen „Sie  sind in den Wäldern gewesen“ Dreckig wie ich war konnte ich das auch nicht leugnen. Auf dem Zeltplatz lernte ich dann auch schnell die nächste Lektion. Nasse Wäsche im Zelt ist eine blöde Idee.

Der Dritte Tag war von Kulturprogramm geprägt. Der Lingenkopf ist ein recht beeindruckendes und gleichzeitig auch trauriges Relikt deutsch französischer Geschichte. Mich durch die Gräben zu zwängen wohlwissend, dass der ungefährliche gegnerische Graben bis zu 3m nah ist war schon beklemmend. Denkt man zusätzlich darüber nach, dass man mit Leichtigkeit aus dem anderen Graben eine Handgranate herüberwerfen kann läuft einem eine eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Entlang der „Route de Cinq Câteaux“ muss ich mich danach erstmal auf neue Gedanken bringen. Leider fällt mir zuerst die nasse Wäsche des Vortags ein. Also Hotel und gut ist.

Am Vierten Tag bin ich erstmal gut gelaunt weil die nassen Sachen wieder trocken sind. Die Suche nach ein paar schönen Feld und Waldwegen auf denen man zumindest nicht an einem Verbotsschild vorbeifahren muss bleibt aber knifflig. Nachdem mir mein Gepäck so verrutscht das es einen Gurt um die Achse wickelt bin ich völlig entnervt. In dem Moment kommt  eine junge Familie vorbei. Vater und Sohn helfen mir mit feuereifer während die Mutter auf Französisch keift „der darf hier gar nicht fahren“. Danach ist meine Motivation verbraucht und ich fahre über den Südlichen Schwarzwald nach Hause.

Solotour um erste Enduro Erfahrung zu sammeln. Verdammt steile Lernkurve ;-) Zeitschiene 4Tage , 1400km gefahren

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