Tag 28-32, 2016.08.05-09 Ulaanbaatar

Tag 28-32, 2016.08.05-09 Ulaanbaatar 1000 750 Michael
Tag 28, 2016.08.05

Die eigentlich Reise ist vorbei. Hauptziele heute, den Termin mit MonEx für die Einlagerung der Motorräder vereinbaren, Asmirs-Paket bei der Post abholen und einige Souvenirs kaufen. Währenddessen haben wir einen Burger King gesehen. Nach so viel Zeit, ohne zu wissen, was man eigentlich bestellt, fühlte es sich so gut an irgendwo zu essen, wo man zwischen bekannten Dingen entscheiden kann. Später begann ich mit der Bestandsaufnahme an meinem Motorrad. Es ist eine lange Liste:

  • Die Kette hat 10 Rollen verloren, Kettenräder sind natürlich auch verschlissen
  • Der russische Mechaniker, der Reifen und Kettenrad wechselte, hat die obere Kettenführung in der Nähe des Kettenrades nicht wieder montiert. Damit fehlt auch der Kettenschlagschutz was mein Problem mit der Kette umso spannender machte. Aber es war wichtig, dass er die Schraube so fest anzog, dass ich sie mit Bordwerkzeug nicht mehr öffnen konnte.
  • Das Rahmenheck ist wieder verbogen. Nach den Westalpen habe ich es bereits in meiner Werkstatt zurückgebogen dieses Mal ist das nicht möglich. Bleibt also nur ein gebrauchtes in Deutschland zu besorgen.
  • Ich konnte das Loch im Reifen finden. Man kann sogar den Schlauch erkennen. Wenn das nicht wäre könnte man den Reifen mindestens für weitere 3000km fahren und sie hatten bereits 2000km auf Kies und weitere 2000km auf Asphalt hinter sich. Ich mag diese Mitas C11 / C02 Kombination. Das Handling war etwas kippelig als sie neu waren, aber nach 500km perfekt überall wo ich gefahren bin.
  • Meine selbstgemachte Werkzeugkiste habe ich geknackt und die Abdeckung verloren. Es ist bereits die zweite, die erste war aus 2mm Aluminium und verbog schnell. Diese war aus 3mm jetzt brechen die Schweißnähte. Eindeutig zu viel Arbeit für den kleinen Vorteil.
  • Eine verlorene Schraube am Kofferträger
  • Die Hinterachse ist sehr rostig, ich erwarte auch bald ein Problem mit dem Radlager
  • Bremsscheiben sind hinten und vorne abgenutzt
  • Natürlich muss das Öl von Motor und Gabel ersetzt werden
  • Eine Blinker vorne links ist defekt
  • Das Kabel des Drehzahlsensors hat einen Wackelkontakt
  • Ich habe bereits den SW Motech Seitenständer repariert, der während der Flussüberquerung auf dem Ural LKW verbogen wurde
  • Der Reifenhalter für die Rückseite verlor seinen Gummi
  • Ein Clip an der Satteltasche ist defekt
  • Ich bin immer noch nicht sicher, ob das Problem, dass mein Motorrad von Zeit zu Zeit ausgeht, mit dem schlechten Kraftstoff zusammenhängt. Es springt immer sofort wieder an, wenn ich den Startknopf drücke. Mein Händler in Deutschland hat mir empfohlen die Vergasermembran zu ersetzen.

Es gibt einen KTM-Händler in Ulaanbaatar, aber ich denke es ist einfacher und vor allem verlässlicher Ersatzteile in Deutschland zu kaufen und sie in einer Kiste in die Mongolei zu schicken. Vielleicht finde ich andere um die Versandkosten zu teilen oder bezahle einfach das Übergepäck im Flugzeug.

Tag 29-30, 2016.08.06-07

Reisen und Arbeit sind getan es gibt nichts zu tun außer herumhängen, Lesen, Schreiben und Geschichten mit anderen Reisenden austauschen. Trotzdem waren das sehr lange Tage. Es folgen drei Websites von anderen Reisenden die wir trafen.
www.threesomewithtwins.com
www.chasingnothing.tumblr.com
www.jorisjoore.com

Tag 31, 2016.08.08

9:00 waren wir bei MonEx, um unsere Motorräder wieder einzulagern. Um 10:30 Uhr kam Herr Gonnie und entschuldigte sich für die Verspätung. Ich musste mich mit dem Gedanken besänftigen, dass der Termin, den wir am Freitag vereinbarten, ein Missverständnis war. Wir erklärten ihm die Probleme mit dem Carnet Papieren an der Grenze und erklärten ihm unsere Sorge, dass die Fahrzeuge in den Reisepässen eingetragen sind. Dies würde zu Schwierigkeiten beim Verlassen der Mongolei mit dem Flugzeug natürlich ohne das Fahrzeug führen. Er schrieb einen Brief, um zu bestätigen, dass die Fahrräder bei Monex eingelagert wurden und fragte bei der Zollstelle, ob alles korrekt ist. Uns wurde bestätigt, dass wir am Flughafen keine Probleme haben werden. Die Motorräder in die Kisten zu verpacken war dieses Mal leichter, nachdem ich Herrn Gonnie gebeten hatte, einen Akkuschrauber mitzubringen. Es bleibt aber immer noch ein trauriges Gefühl, sich von seinem Motorrad für ein Jahr zu verabschieden. Zum Glück bot die Gesellschaft am Oasis eine schöne Ablenkung. Aber es fühlte sich etwas seltsam an, als eine Gruppe älterer österreichischer Bahnreisender ankam. Sie waren fasziniert von dem, was wir und die anderen Motorradfahrer taten und stellten viele Fragen. Ich fühlte mich wirklich wie ein Ausstellungstück in einem Zoo als sie unsere Jurte betraten und fotografierten. Es fehlten Kommentare wie „Wow, Schau, das sind die wahnsinnigen Menschen, die auf extreme Motorrad Reisen gehen“. Wir wussten, dass wir am nächsten Morgen um 5 Uhr das Oasis verlassen werden. Daher bezahlten wir direkt unsere Rechnung verabschiedeten uns von den anderen Reisenden und gingen mit Kai noch einmal zusammen schön Abendessen.

Tag 32, 2016.08.09

Entgegen Asmirs Vorhersage war der Taxifahrer pünktlich. Aber entgegen Sarahs Aussage berechnete er uns 45000 MNT. Wir erklärten, dass man uns 25.000 MNT gesagt hatte und zeigten ihm, dass wir gerade 35000 MNT hatten. Ich bin nicht sicher, ob es wirklich einen Nachttarif gibt, aber er akzeptierte und der Unterschied von 4 € ist ein angemessenes Trinkgeld für das frühe Aufstehen. Der Fahrstil des Fahrers war wirklich unglaublich. Er fuhr mit 100 km/h durch die Stadt, zumindest bevor er die roten Ampeln ignorierte, bremste er auf 50km/h ab. Nach dem Einchecken erklärte man mir, dass es ein Problem mit meinem Gepäck gäbe. Ich war sehr nervös immerhin hatte ich noch den geschenkten Bären Schinken dabei und ich bin bis heute nicht sicher, ob das erlaubt ist oder nicht. Aber das Problem war das Feuerzeug in meinem Kochgeschirr und der Beutel in meinem Helm welcher Streichhölzer und Ersatzschrauben enthielt. Das Flugzeug hatte eine kleine Verspätung, die zu Problemen für viele andere Passagiere führte. Warten in Ulaanbaatar war ein wenig unbequemer also in Moskau aber es machte keinen großen Unterschied für uns. Mit 18°C und Regen hatte Deutschland bereits sein schönstes Wetter für uns vorbereitet. In Sibirien trug ich meine Jacke nur als Mückenschutz aber nicht weil ich sie wegen der Kälte gebraucht hätte. Vor einer Woche habe ich 3 platte Reifen in der sibirischen Sonne mit 38 ° C repariert. Wir wollten beide direkt zurückfliegen 🙂 Vielen Dank an der Stelle an meinen Vaters, der uns am Flughafen abgeholt hat. Zu Hause nach dieser Reise war ein überwältigendes Gefühl. Was habe ich am meisten vermisst? Einen guten Salat den man ohne Angst vor Durchfall essen kann.

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